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Bald ist schon wieder Weihnachten. Die ersten Spekulatius und Lebkuchen sind in den Supermarkt eingezogen. Das war der Anstoß für mich, auch in diesem Jahr früh genug mit dem Basteln der Weihnachts-Deko zu starten. Was ist das Motto in diesem Jahr?
Lametta war gestern! Aber "Alt" ist nunmal "In".
In diesem Jahr wollte ich unbedingt etwas Außergewöhnliches und Einzigartiges mit den Styroporkugeln aus unserem Shop basteln. Respekt vor der Aufgabe war vorhanden, da sie recht zeit- und arbeitsintensiv ist. Aber am Ende wurde ich belohnt.
Also nur Mut und ran an die Bastelutensilien!
Für die nostalgischen Vintage-Weihnachtskugeln benötigt man folgendes Material:
Ich benötige als erstes ein schönes Serviettenmotiv, Schaschlikspieße, Schere, Pinsel und Decoupagekleber. Der Holzspieß wird in die untere Mitte der Kugel gestochen, damit man sie während des Arbeitsprozesses immer gut händeln kann.
Die Servietten werden entlang ihrer Faltung in vier Teile geschnitten.
In der Regel sind Servietten dreilagig. Ich benötige nur die bedruckte obere Lage und ziehe die beiden hinteren Lagen vorsichtig ab.
Um die Servietten beim Aufkleben auf die Kugel sauberer verblenden zu können, muss ich den äußeren geraden Rand der Serviette vorsichtig kreisförmig abreißen, so dass eine unregelmäßige Außenkante entsteht.
Der Decoupagekleber (Serviettenkleber) kommt nun zum Einsatz. Nach dem Öffnen muss er gut umgerührt werden.
Da die quadratische Serviette auf eine Kugel geklebt wird, müssen in die Ecken noch vier bis sechs Schnitte gesetzt werden, damit es nicht zu einer großen Faltenbildung kommt.
Nun wird das Motiv der Serviette auf der Styroporkugel so platziert, dass die Serviette etwa eine Hälfte der Kugel abdeckt. Mit einem sauberen Pinsel wird das Bild von oben mit dem Serviettenkleber bestrichen. Am Besten streicht man von der Mitte jeweils nach außen und versucht die überlappenden Stellen gut zu verblenden. Hier sollte vorsichtig gearbeitet werden, da das dünne Papier schnell reißen kann.
Schritt 5 bis 6 muss auf der gegenüberliegenden Seite der Styroporkugel wiederholt werden. Es ist nicht schlimm, wenn sich die Serviettenstücke an den Rändern nicht berühren und die Kugel komplett umschließen, denn dazwischen wird später noch ein barocker Zierreif befestigt, der Blitzer oder Überlappungen verdecken wird.
Der Kleber sollte nun ca. eine halbe Stunde trocknen.
Diese Serviettentechnik benutze ich noch für zwei weitere Motive, um am Ende drei unterschiedliche Vintage-Weihnachtskugeln zu haben.
Die Christbaumkugeln werden am Ende durch den Aufsatz von modellierten Zier-Ornamenten schwerer sein als vorher. Damit sie später sicher aufgehängt werden können, schraube ich einen Styroporaufhänger aus Metall in die obere Mitte jeder Kugel.
Für den antiken Schnörkelschick stelle ich in Silikon Moulds Elemente her, die ich danach auf der Kugel zu einer Bordüre zusammensetze. Hier kann man nur wenig Falsch machen – am Ende wirken die Einzelteile durch einen einheitlichen Farbanstrich als Ganzes.
Dafür wird die Modelliermasse zu einer Kugel gerollt und mit sanften Druck in die gewünschte Form gedrückt. Im Anschluss wird sie vorsichtig wieder aus der Mulde entfernt. Auf diese Weise erstelle ich mir gleich mehrere unterschiedliche Segmente, die noch formbar auf der Kugel platziert und wie ein Puzzle zusammengesetzt werden, bevor ich sie festklebe.
Die Schnörkelbordüre kann man nun als Abtrennung zwischen den Motiven auf beiden Seiten der Kugel aufkleben. Wichtig ist, dass man die geformte Modelliermasse mit sanftem Druck auf die Kugel setzt um nicht die eingeprägte Struktur zu zerstören. Die Kanten/Ränder der Verschnörkelung sollten vorsichtig beim Übergang zur Kugel verblendet werden.
Element für Element – Schnörkel für Schnörkel wächst so auf jeder auf jeder ehemals schlichten weißen Styroporkugel ein ganz individueller und auf das Motiv abgestimmter Rahmen. Das Ganze sollte jetzt mindestens 24 Stunden trocken.
Zur weiteren Verarbeitung st es empfehlenswert, etwas Haftlack auf die Motivseiten aufzubringen, aber nicht zwingend notwendig
Während der Lack trocknet, kann der Schnörkelrahmen schon einmal mit Acrylfarbe bemalt werden. Man kann im Prinzip mit jeder Farbe arbeiten die einem lieb ist. Für den späteren Kontrast mit dem Vergolderwachs empfiehlt sich aber eine dunklere Hintergrundfarbe.
In diesem Fall habe ich einen Großteil Kupfer Metallic mit einem Spritzer Schwarz gebrochen und ein wenig Pastellton deckender gemacht. Die Farbe habe ich nur leicht vermischt. Dadurch werden beim Bemalen die Stellen gewollt heller und dunkler, was dem Ganzen mehr Tiefe verleiht und es interessanter macht.
Für jede Kugel mische ich den Ton mit den vorher benutzten Farben anteilig neu an, die Grundfarben bleiben jedoch immer die gleichen. Die Schnörkelverzierung sollte überall einen gleichmäßigen Farbüberzug erhalten.
Die Übergänge zwischen der ausgetrockneten Modelliermasse und der Kugel dürfen auch ein wenig Farbe abbekommen. Diese Stellen sollten allerdings mit dem Finger oder einem Küchentuch vorsichtig verwischt werden. Die Farbe soll in dem Bereich lediglich den Übergang abdunkeln und somit verblenden. Wenn die Übergänge dunkler erscheinen, bekommt die Kugel schnell eine gewollte Patina-Optik.
Um dem Weihnachtschmuck mehr Retrolook zu verleihen, trage ich Facettenlack mit einem sauberen Pinsel auf die Motivseiten auf. Dieser bewirkt, dass sich beim Trocknen kleine Risse in der Oberfläche des Bildes auftun.
Um die Oberflächenrisse besser sehen zu können und der Vintagekugel ihre realistisch anmutende Patina zu verleihen, nehme ich mit dem Finger ein wenig Antikpaste auf und reibe diese auf die Oberfläche der Kugel – vor allem an den Übergang von Schnörkel zur Kugel.
Direkt danach wische ich die Paste mit einem Küchentuch wieder ab. Nun sollte sich die Paste in die Risse abgesetzt haben und diese sichtbar machen. Mit dem Pinsel wird auch etwas Antikpaste in die tiefsten Stellen der Zierleiste getupft. Anschließend auch an diesen Stellen vorsichtig mit einem Küchentuch nachpolieren.
Im letzten Schritt kommt das Vergolderwachs zum Einsatz und verleiht der Kugel ihren finalen Retrocharme.
Hierzu nehme ich wieder mit dem Finger ein wenig Paste auf und streiche diese mit Augenmaß über die erhabenen Stellen des verschnörkelten Rahmens. Auch hier ist es Geschmackssache, wie Golden oder abgenutzt diese Stellen wirken.
Für die Aufhängung kann man zum Beispiel Satin- oder Chiffonbänder verwenden.
Die Mühe hat sich mehr als gelohnt. Das Resultat spricht jedenfalls für sich.